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Herrliche Aussicht: Prof. Hubert Schulte-Kemper, Vorstandsvorsitzender der FAKT.AG, Thomas Schmidt, Projektleiter der Stadtwerke Essen AG, und Norbert Boddenberg, Vorstand der FAKT.AG, wollen im RUHRTURM die Energiekosten senken.

Energie für einen revitalisierten Standort

Mit seinen weißen Streifen zieht der Gebäudekomplex die Blicke auf sich. Der RUHRTURM wächst nach seiner Revitalisierung zu einem attraktiven und umfassenden Kongress-, Veranstaltungs- und Bürozentrum heran. Als neuer Eigentümer nimmt sich die FAKT.AG auch die veraltete Heiz- und Klimatechnik vor. Sie beauftragte die Stadtwerke Essen AG mit einer Machbarkeitsstudie: Das Ziel lautet, die Energiekosten deutlich zu senken.

Wer von Prof. Hubert Schulte-Kemper durch das Gebäude geführt wird, muss mithalten können. Der Vorstandsvorsitzende der FAKT.AG eilt gern einen Schritt voraus, und das schlägt sich auch in der Geschäftsstrategie nieder: Dort, wo andere nur eine aus der Zeit gefallene Immobilie sahen, erkannte der visionäre Unternehmenslenker die Chancen. Die Immobilie wurde im ersten Halbjahr 2012 aufwendig asbestsaniert. Nun ist das Gebäude gutachterlich asbestfrei. Und die FAKT.AG investiert weiter. „Ich habe die Seele des Gebäudes verstanden“, sagt Schulte-Kemper. Die Zukunft der Huttroper Landmarke liegt seinem Konzept nach in der Vernetzung von hochkarätigen Angeboten. Als Mischung aus Wirtschaftszentrum, Hotel und Kulturpunkt startet der RUHRTURM in eine neue Ära.

Umfassende Gästebetreuung
Die 14 variablen und hochmodernen Konferenz- und Eventräume mit bis zu 900 Quadratmetern bieten sich sowohl für geschäftliche Tagungen und mehrtägige Konferenzen als auch für feierliche Empfänge und kulturelle Veranstaltungen an. Im integrierten Drei-Sterne-Superior-Hotel mit 129 Zimmern und über die hausinterne Gastronomie können bis zu 600 Gäste umfassend betreut werden. Das Betriebsrestaurant wird von Bistro EssART betrieben, einem namhaften Caterer, der unter anderem auch im Landtag NRW den Kochlöffel schwingt. Für längere Aufenthalte stehen zudem acht Boarding-Apartments mit eingebauter Küche zur Verfügung. Ein atmosphärisch zwischen Arbeit und Freizeit angesiedelter Raum findet sich im Foyer. Dieser wird zur geselligen Lounge weiterentwickelt. 480 Stellplätze bietet die Tiefgarage.

Maßgeschneiderte Büroflächen
Aber natürlich ist der RUHRTURM auch ein Büroturm. 73 Prozent der Flächen sind bereits erfolgreich vermarktet. Trotzdem sind noch verschiedenste Zuschnitte und Angebote erhältlich, von 18 bis 10.000 und mehr Quadratmetern Fläche. Auf Wunsch kann durch Umbauten sogar noch mehr Platz geschaffen werden. Wer sofort anfangen will, mietet ein möbliertes Büro. In der zwölften Ebene, der ehemaligen E.ON-Ruhrgas-Vorstandsetage, wird Full Service bis hin zu VIP-Offices, eigenem Sekretariat und Fahrer geboten. Im dazugehörigen abhörsicheren Sitzungssaal finden sich sogar Plätze für Simultandolmetscher. Der traumhafte Blick über Essen ist inbegriffen. „Das ist Platin-Standard“, betont Hubert Schulte-Kemper.

Heizzentrale unter dem Dach
„Wir haben Herzblut in der Geschichte“, sagt Norbert Boddenberg, Vorstand der FAKT.AG. Die rund 40.000 Quadratmeter große Fläche des RUHRTURM soll rund um die Uhr und sieben Tage die Woche mit Leben gefüllt sein. Das Gebäude ist voll klimatisiert. Dabei sorgt die Heiz- und Klimazentrale unter dem Dach für angenehme Temperaturen: im Winter für Wärme und im Sommer für Kühle.

Dampfkessel aus den 1970er-Jahren
Die drei gewaltigen Dampfkessel nebst umfangreicher Installation sind ein Stück Technikgeschichte aus dem Jahr 1974. Auf sieben Megawatt Leistung bringt es die bestens gepflegte und mit Erdgas betriebene Anlage. Täglich muss sie gewartet werden. Dem eigens dafür angestellten Mitarbeiter ist sie nach eigenem Bekunden fest ans Herz gewachsen. Und doch stehen die Ausgaben in keiner Relation mehr zum Nutzen. Auf rund eine halbe Million Euro belaufen sich die jährlichen Kosten für das Erdgas. Hinzu kommen Wartungskosten von jährlich 200.000 Euro.

Machbarkeitsstudie zur Senkung der Energiekosten
„Wir müssen im Sinne unserer Mieter die Energiekosten weiter nach unten bringen“, sagt Norbert Boddenberg. Das Ziel ist eine Einsparung von 30 Prozent. Infrage kommt konventionelle, mit Erdgas betriebene Heiztechnik, die sinnvoller Weise um Blockheizkraftwerke (BHKWs) ergänzt wird. Die BHKWs würden auch Elektrizität erzeugen und dabei helfen, die mieterunabhängigen Stromkosten von rund 200.000 Euro pro Jahr zu reduzieren. Die FAKT.AG hat die Stadtwerke Essen AG als ihren Erdgaslieferanten mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt.

Technikwechsel bei laufendem Betrieb
„Energiekosten senken, Energieeffizienz erhöhen“ – so fasst Diplom-Ingenieur Thomas Schmidt die Aufgabe zusammen. „Für uns ist das angesichts eines Bürogebäudes dieser Größe und dazu noch mit einer Klimazentrale unterm Dach eine besondere Herausforderung.“ Der Geschäftskundenberater der Stadtwerke Essen empfiehlt für den RUHRTURM zwei Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von 500 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 800 Kilowatt. Zusätzlich sollen zwei neue Heizkessel mit insgesamt vier Megawatt in Spitzenzeiten zuschaltbar sein. „Im Sommer sorgt die Wärme des BHKW dann auch für die Kälte in der Absorptions-Kältemaschine“, beschreibt Schmidt den nahtlosen Übergang von der alten zur neuen Technik – und das bei laufendem Betrieb.

Contracting-Modell
Für eine solche Anlage bietet sich das Contracting an. Dabei wäre die Stadtwerke Essen AG für Planung, Bau, Betrieb, Instandhaltung und Gaslieferung zuständig. Schmidt: „Die Investition für den Gebäudeeigentümer fällt weg, die gesamte Finanzierung liegt bei uns, der Vertragspartner erhält eine moderne Anlage, hat feste Ansprechpartner und eine transparente Rechnung.“